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Chorwerk Ruhr kombiniert Madrigale und Jazz

Veröffentlicht am: 17.10.2022

Reihenkonzert "Klang der Stille" mit Vokalmusik und Jazzklängen

Im Herbst laden die Klever Konzerte zum Innehalten ein. "Klang der Stille – Sound of Silence" betitelt Chorwerk Ruhr ein besonderes Konzertprogramm, in dem sich frühbarocke Madrigale mit Musik von Jazzpianist Marc Schmolling die Hand geben. Das Konzert dauert am Mittwoch, 26. Oktober 2022, 20 Uhr, in der Klever Stadthalle in einem Spannungsbogen ca. 80 Minuten ohne Pause.

"Für mich ist die Stille in der Musik immer wichtiger geworden, in Bezug auf das, was zwischen den Tönen passiert, große oder kleine Pausen, die nicht so wirken würden, wenn vorher und nachher nichts wäre" beschreibt Komponist Marc Schmolling seinen Blick auf das Thema. Der landesbeste, mit zwanzig Stimmen besetzte Chor will mit Leiter Florian Helgath und Schmollings Ensemble die Stille spürbar machen und zum Klingen bringen. Die empfindsame Welt des Madrigals im Frühbarock spiegelt der Chor mit Kompositionen und Improvisationen aus Schmollings Feder. Zu seinem Ensemble gehören Trompeter Tom Arthurs, Saxophonist Christian Weidner, Biliana Voutchkova, Violine, und Antonio Borghini am Kontrabass.

Die Madrigalisten hielten sich zugunsten des Textausdrucks gezielt nicht an Kompositionsregeln, die Tränen in Claudio Monteverdis Sestina "Lagrime d'amante" sollten wirklich schmerzhaft klingen. In Carlo Gesualdos „Io taceró“ überdecken sie trotziges Schweigen. Tod und Traum sind Motive der Stille, wie auch die Ruhe beim Betrachten eines Grabes oder - wie im Text von Torquato Tasso - der Natur mit Morgenröte und Rascheln des Laubes. Gesualdos moderne Harmonik und der dissonante Liebesschmerz in Monteverdis "Cruda Amarilli" begegnen nun einer aktuellen Musiksprache, die sich der Stille verpflichtet hat. Marc Schmolling hat für seine Improvisation aus "Sound of Silence" von Simon & Garfunkel einige Schlüsselwörter herausgesucht, vertont Texte seiner von Beatnik-Poeten beeinflussten Mutter und das "Schweigen" von Georg Trakl.

Instrumentales, Klangschichtungen, auch Textdeklamation und Vokalisen verbinden sich mit klassischem Chorgesang, Frühbarock mit Zeitgenössischem, Komponiertes mit Improvisiertem. Ein Konzerterlebnis mit Respekt vor der Stille, die uns Zuhören lehrt und aus deren Impuls heraus wir dem ihr folgenden Klang befreit zu folgen vermögen.

Das Konzert wird im Rahmen der Muziekbiennale Niederrhein 2022 vom Land NRW gefördert. Um 19 Uhr gibt Verena Krauledat die Konzerteinführung "Das dritte Ohr", im Gespräch mit Florian Helgath und Marc Schmolling.

Konzertkarten (18€/16€/Schüler, Studenten 5 €) gibt es im VVK unter www.kleve.reservix.de, an allen Reservix-VVK-Stellen (Buchhandlung Hintzen, Niederrhein Nachrichten, DER PART Reisebüro) und an der Klever Rathaus-Info. Einlass: kurz vor 19 Uhr.

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