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Nie wieder ist jetzt: Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht

Veröffentlicht am: 10.11.2023

Aktualisierung: Rede von Ron Manheim

Am Ende dieser Seite (Rubrik "Downloads") ist nun die eindrucksvolle Rede von Ron Manheim, Ehrenvorsitzender des Vereins "Haus der Begegnung - Beth HaMifgash e.V.", zur Einsicht verfügbar: Direktlink zur Rede. Weitere Informationen zum Verein Haus Mifgash sind auf der Vereinswebsite verfügbar: https://mifgash.de/.

Die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht 1938 fand auch im Jahr 2023 auf dem Synagogenplatz in Kleve statt.
Auch 85 Jahre nach den schrecklichen Novemberpogromen von 1938 wurde auf dem Klever Synagogenplatz der Gräueltaten gedacht.

Am Donnerstag, 9. November 2023, fand auf dem Synagogenplatz in Kleve die alljährliche Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht 1938 statt. Auch 85 Jahre nach den schrecklichen Pogromen versammelten sich bei der gemeinsamen Veranstaltung der Stadt Kleve und des Vereins „Beth HaMifgash – Haus der Begegnung e.V.“ wieder zahlreiche Menschen auf dem Grundstück der ehemaligen Klever Synagoge, um die mahnende Erinnerung wachzuhalten und gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung einzutreten.

Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing begrüßte die Anwesenden und erinnerte an die Gräueltaten des Novemberpogroms 1938 sowie das damit verbundene Leid: „Es war eine Nacht des Schreckens, die in die Geschichte eingraviert ist und zu den dunkelsten Kapiteln unserer Vergangenheit gehört. Ich schäme mich für diese Taten und auch dafür, dass damals so viele weggeschaut oder tatenlos zugeschaut haben. Keiner von uns war damals dabei. Doch die Verpflichtung, die uns dieses Erbe abverlangt, bleibt.“, so der Bürgermeister, „Wir sind verpflichtet, antijüdischen Vorurteilen zu widersprechen und antijüdischen Angriffen zu widerstehen. Das ist eine Bürgerpflicht, die Pflicht einer jeden aufrechten Demokratin, eines jeden aufrechten Demokraten.“

Besonders die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten rückte Bürgermeister Gebing in den Fokus seiner Rede: „Diese Worte beziehen sich mehr auf die Gegenwart als je zuvor. Der 7. Oktober 2023 wird ebenfalls als brutaler Tag des Schreckens und der Grausamkeit nie mehr vergessen werden. Der Angriff der Hamas auf Israel stellt den größten Massenmord an Juden nach Ende des Zweiten Weltkrieges dar. Es kann doch nicht sein, dass heute hier in Deutschland – und das fast 80 Jahre nach dem Holocaust – die Jüdischen Gemeinden ihre Mitglieder warnen müssen, bestimmte Plätze zu ihrer eigenen Sicherheit zu meiden. Antisemitismus darf in keiner Gestalt toleriert werden.“

Unter dem Titel „‘Es brennt! Es brennt!‘ – Erinnern für heute und morgen“ sprach zudem Ron Manheim, Ehrenvorsitzender des Vereins Beth HaMifgash, über die Geschehnisse der Pogromnacht und deren Implikationen auf die Gegenwart. Der Volltext der eindrucksvollen Rede ist am Ende dieser Seite unter "Downloads" abrufbar. Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c der Karl Kisters Realschule hatten sich im Vorfeld der Veranstaltung gemeinsam mit ihrem Geschichtslehrer Falk Eckhoff intensiv mit den Novemberpogromen auseinandergesetzt und legten symbolische „Steine der Verbundenheit“ nieder. Oz Shasha, Kantor der Liberalen Jüdischen Gemeinden Gelderland und Den Haag sprach anschließend das Kaddish. Musikalisch wurde die Veranstaltung durch das Blasensemble der Karl Kisters Realschule begleitet.

Die Stadt Kleve beteiligt sich zudem an der Kampagne „#NieWiederIstJetzt“ des Landes Nordrhein-Westfalen. Auf www.niewiederistjetzt.nrw klärt das Land NRW gemeinsam mit zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern über Antisemitismus auf und macht sich gegen Hass und Hetze stark.

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