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Beim Mähen die Hälfte vergessen? Wie die Klever Wildblumenwiesen gepflegt werden

Veröffentlicht am: 17.03.2025

Wildblumenwiese März 2025
Während die Osterglocken schon blühen, wurden die Wildblumenwiesen bislang nur streifenweise gemäht.

Die verschiedenen Wildblumenwiesen in Kleve sind vor allem in den Sommermonaten schön anzusehen und leisten einen wichtigen Beitrag zur lokalen Artenvielfalt. Im Winter wandelt sich der Anblick jedoch. Die meisten Pflanzen sind verblüht oder abgestorben und nicht ganz zu Unrecht erreichen die Stadt Kleve regelmäßig Fragen, warum die Flächen über den Winter nicht gemäht oder tote Pflanzenteile entfernt werden. Wer aktuell etwa an den Klever Wiesen am Rathaus vorbeispaziert, dem bietet sich ein ungewohnter Anblick: Kürzlich wurden die Wiesen zwar gemäht – allerdings nur streifenweise und der Grünschnitt wurde liegengelassen. Was hat es damit auf sich?

Wie und wann eine Blumenwiese gemäht wird, ist individuell von den dort vorhandenen Pflanzenarten abhängig. In der Regel werden die Flächen einmal oder zweimal jährlich mit einem Balkenmäher oder einer Sense gemäht, um den Bewuchs durch starkwüchsige Gräser gering zu halten und die Nährstoffe aus dem Boden zu befördern. So kann eine stabile Pflanzengemeinschaft entstehen. Es wird darauf geachtet, die Flächen nicht zu früh zu mähen, sodass die Samen reifen können und sich die Pflanzen selbst aussäen. 

Idealerweise werden die Flächen zudem abschnittsweise und zeitlich gestaffelt gemäht, denn so wird den dort ansässigen Tieren nicht augenblicklich der komplette Lebensraum entzogen. Einzelne Streifen oder Reststücke werden sogar ganzjährig stehen gelassen, um den Tieren als Rückzugsort oder Überwinterungsmöglichkeit erhalten zu bleiben. Grund dafür ist, dass viele Insekten in hohlen, abgestorbenen Pflanzenteilen überwintern, dort ihre Eier ablegen oder ihre Kokons daran befestigen. Genau diese abschnittsweise Mahd ist aktuell am Rathaus zu beobachten. In den kommenden Wochen werden weitere Streifen gemäht, bis die Wiesen im Frühling wieder austreiben. 

Die Blumenwiesenflächen vor dem Rathaus sind als Maßnahme des Konzeptes „Insektenfreundliches Kleve“ angelegt worden, welches als Bestandteil des Klimaschutzfahrplans der Stadt Kleve laufend umgesetzt wird. Das Konzept sieht vor, die Pflege und Mahd von öffentlichen Grünflächen an den Anforderungen des Ökosystems auszurichten. Bei Fragen oder Anmerkungen zu dem Thema erreichen interessierte Bürgerinnen und Bürger die Stadt Kleve unter umwelt@kleve.de.

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