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Klimawandelanpassungskonzept

Bundesumweltministerin a.D. Barbara Hendricks

Klimawandel findet täglich statt: Die Menschheit muss sich an die neuen Bedingungen anpassen. Die Wissenschaftler sagen uns, dass dies zunehmend schwieriger wird, je länger wir zögern. Deshalb müssen wir beides tun. Zum einen den Klimawandel bekämpfen und dafür sorgen, dass die Erderwärmung die 2-Grad-Marke nicht übersteigt. Zum anderen müssen wir uns auf die Folgen des unvermeidbaren Klimawandels einstellen. Anpassung ist weder leichter noch billiger als Vermeidung.

Klimawandelanpassungskonzepte

Das Klima hat sich auch in Deutschland in den vergangenen Jahren spürbar gewandelt. Sprechen wir heute über Klimaschutz, so reden wir im Grunde über drei sich ergänzende Strategien. Zum einen meint Klimaschutz die Vermeidung weiterer klimaschädlicher Aktivitäten, etwa der Ausstieg aus der konventionellen Energieproduktion hin zu regenerativen Energien, zum anderen aber auch die „Reparatur“ bereits eingetretener negativer Entwicklungen, z.B. das Absaugen von CO2 aus der Atmosphäre. Der dritte Punkt ist die rasche Anpassung an die bereits jetzt existierenden Folgen des Klimawandels durch entsprechende kompensierende Maßnahmen. So können z.B. zusätzliche Grün- und Wasserflächen zur Kühlung der Innenstädte beitragen.

Klimawandelanpassung in der Stadt Kleve

Die Klimawandelfolgenanpassung (kurz: Klimaanpassung) wird im Laufe der kommenden Jahrzehnte, aufgrund des fortschreitenden Klimawandels, noch weiter an Bedeutung gewinnen.  Da in Zukunft vermehrt mit Schadensereignissen aufgrund des Klimawandels gerechnet werden muss, zeichnet sich in vielen Städten, ähnlich wie bei den kommunalen Klimaschutzkonzepten in der Vergangenheit, eine Entwicklung des Themas „Klimaanpassung“ weg vom Nischenthema und hin zu einem Planungsparadigma der klimawandelgerechten Stadt ab. 

Die Europäische Union hat ihre Mitgliedsstaaten im Rahmen der Klimafolgenanpassungsstrategie zu einem gemeinschaftlichen Vorgehen aufgefordert. Deutschland hat reagiert und die „Deutsche Anpassungsstrategie“ sowie den „Aktionsplan Anpassung“ im Jahre 2008 beschlossen. Das Strategiepapier wird regelmäßig evaluiert und fortgeschrieben. Darin heißt es, dass die nationale Anpassungsstrategie in den meisten Fällen auf regionaler oder lokaler Ebene umgesetzt werden muss. Der Deutsche Städtetag hat mit einem Positionspapier reagiert, mittels dessen er seine Mitglieder auffordert, umfassende, fachbereichs- oder dezernatsübergreifende Klimaanpassungskonzepte zu erstellen, um die Folgen der Klimaänderungen für die Stadt zu minimieren. Seit 2024 gibt es ebenfalls das Bundes-Klimaanpassungsgesetz, dass eine Pflicht zu Klimaanpassungsstrategien auf Bundesebene vorschreibt und dabei auch die Länder und Kommunen in die Pflicht nimmt.

Kleve passt sich ans Klima an

Die Auswirkungen des globalen Klimawandels haben auch die Stadt Kleve erreicht, auch wenn wir bislang relativ glimpflich davongekommen sind. Absehbar ist, dass diese Veränderungen in den nächsten Jahren voranschreiten und sich potentiell verstärken könnten. Eine Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels im Klever Stadtgebiet ist daher unerlässlich. Vor diesem Hintergrund hat der Fachbereich 64 (Klimaschutz, Umwelt und Nachhaltigkeit) der Stadt Kleve in Zusammenarbeit mit externen Fachgutachterbüros ein Klimawandelanpassungskonzept erarbeitet, dass 2024 fertiggestellt wurde.

Kleve und das Klimawandelanpassungskonzept

Ein kommunales Klimawandelanpassungskonzept behandelt die Problemfelder Hitze, Sturm, Hochwasser, Starkregen und Trockenheit, analysiert die daraus entstehenden Risiken und beschreibt Maßnahmen. Kommunale Klimawandelanpassungskonzepte versetzen Städte und Gemeinden in die Lage, sich auf die zu erwartenden Wetterextrema vorzubereiten mit dem Ziel, die Bevölkerung und die Infrastruktur vor Schäden zu schützen.

Ein Klimawandelanpassungskonzept sollte die folgenden Handlungsfelder näher beleuchten:
  • Infrastruktur
  • Mobilität
  • Energieerzeugung
  • Bauleitplanung
  • Hochwasserrisikomanagement
  • Starkregenvorsorge
  • Stadtplanung- und -entwicklung
  • Niederschlagswasserbewirtschaftung
  • Grün- und Freiraumplanung
  • Informationsbereitstellung und Verhaltensvorsorge

Klimaanpassungkonzept und Fokusraumkarte Hotspots

In dieser Karte sind die gemäß der Analysen besonders von den Folgen des Klimawandels (Hitze, Starkregen, Trockenheit) betroffenen Bereiche im Klever Stadtgebiet dargestellt. Auch das vollständige Klimaanpassungskonzept, für das u.a. die Fokusraumkarte Planungsgrundlage war, kann am Ende dieser Seite unter Downloads eingesehen werden.