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Straßennamen

Benennung von Straßen und Plätzen

Straßennamen stellen über Jahrhunderte hinweg ein "kollektives Gedächtnis" dar. Sie sind ein Teil der Erinnerungskultur. Die Straßenbenennung spiegelt stets die aktuellen Verhältnisse, die Weltanschauung und Kultur bis hin zu den Herrschaftsverhältnissen der entsprechenden Zeit wider. Historische Personen, Orte und Ereignisse werden zu unterschiedlichen Zeiten verschieden bewertet.

Straßenbenennungen dienen in erster Linie der Orientierung und im Zusammenhang mit der Hausnummerierung der Auffindbarkeit aller Liegenschaften sowie der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Darüber hinaus stellt die Benennung nach einer Person eine hohe Form der Ehrung dar. Deshalb ist es wichtig, dass für die Auswahl der Straßennamen in jedem Fall, auch bei sachlichen Benennungen, höchste und kritische Maßstäbe angesetzt werden.

Es lässt sich feststellen, dass Objekte im öffentlichen Raum, Plätze und Straßen, die an gewisse Personen oder an Aspekte der Vergangenheit erinnern sollen, in jüngster Zeit zunehmend in die Kritik geraten. Das ist international, aber auch in Kleve zu beobachten. Es entfalten sich Kritik und Diskussionen.

Dies hat die politischen Vertreter im Rat der Stadt Kleve dazu veranlasst, einen Leitfaden zur Erinnerungskultur zu erarbeiten. Unter Begleitung des Stadtarchivs hat die Klever Historikerin Frau M.A. Helga Ullrich-Scheyda die Errichtung und Benennung von Denkmälern sowie Platz- und Straßenbenennungen einer historischen Betrachtung unterzogen, analysiert und einen Leitfaden erarbeitet, der als Arbeits- und Prüfungsgrundlage dient.

Der Rat der Stadt Kleve hat den Leitfaden in seiner Sitzung am 06.10.2021 als Arbeitsgrundlage eines Entwicklungsprozesses für die Benennung von Straßen, Plätzen und den Umgang mit Denkmälern verabschiedet. Der Leitfaden ist im Downloadbereich als pdf-Datei zur Verfügung gestellt.

Die Bürgerinnen und Bürger sollen insbesondere in den Prozess der Namensfindung einbezogen werden. In einer demokratischen Gesellschaft sollen auch die Straßenbenennungen Ausdruck der vielfältigen Stadtgemeinschaft sein und nicht einer kleinen Gruppe vorbehalten bleiben.

Daher können Anregungen für Straßennamen von Einzelnen oder Institutionen, von Gruppen und Parteien an die Stadt Kleve gerichtet werden. Die Kriterien und Anforderungen für die Benennung einer Straße sind im Leitfaden festgelegt. Ein schriftlicher Vorschlag mit einer möglichst umfassenden Begründung kann bei der Stadt Kleve, Herrn Dirk Peters eingereicht werden.

Die Benennung von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen ist eine ureigene Selbstverwaltungsaufgabe der Kommunen. Die Sachbearbeitung obliegt bei der Stadt Kleve dem Fachbereich Planen und Bauen. Das Stadtarchiv wird einen eingereichten Vorschlag einer historischen Prüfung unterziehen. Sollte der Vorschlag die Vorgaben des Leitfadens erfüllen, wird er in eine Vormerkliste aufgenommen.

Letztendlich entscheidet der Rat der Stadt Kleve über die Benennung und Umbenennung von Straßennamen.